Sinnestätigkeit und Imagination in der meditativen Übung
In der Arbeitsgruppe werden wir stark duftende Pflanzen riechen und den Duft bildhaft symbolisieren. Dadurch wird das intellektuelle Denken beruhigt und die innere Seite der Wahrnehmung kann in das Bewusstsein treten. Ausgehend von der Sinneswahrnehmung gelangen wir so in einen meditativen Zustand. Es werden Pflanzen miteinander verglichen, die mit verschiedenen Planetenmetallen gedüngt wurden. So kann die Wirkung der Metalle im Imaginativen wahrgenommen werden. Anschließend werden wir austauschen, was erlebt wurde und diskutieren welche Relevanz wir damit verbinden.
In dem Zyklus «Das Initiatenbewußtsein» schildert Rudolf Steiner einen meditativen Ansatz so, dass deutlich wird, dass es darum geht die Aktivität des Gehirns zu kontrollieren und mit dem Bewusstsein in die Sinne einzutauchen:
«Das Gehirn ist das Allerunbedeutendste für die geistige Welt. Daher muß man schon das Gehirn wieder ausschalten, wenn man nur in die erste Welt, die an unsere angrenzt, hineinkommen will. Das Gehirn muß man ausschalten. Das ist ein furchtbar störendes Organ für die höhere Anschauung. Und man muß mit dem ausgeschalteten Gehirn gleich wiederum in den Sinnen leben, aber jetzt in die Sinne hineingedrückt haben das erweckte Spirituelle; dann bekommt man die Imagination. Die Sinne nehmen sonst Sinnesbilder wahr in der äußeren physischen Welt und die setzt das Gehirn um in die abstrakten Gedanken, in diese toten abstrakten Gedanken. Schaltet man das Gehirn aus, lebt man wiederum in den Sinnen, dann empfindet man alles wiederum in Imaginationen.» (Rudolf Steiner, 15.8.1924)
Wir aber kann das Gehirn «ausgeschaltet» werden? Dies schildert Rudolf Steiner im ersten anthroposophischen Hochschulkurs (Grenzen der Naturerkenntnis, GA 322). Hier charakterisiert er «den Weg in die geistige Welt, wie er der abendländischen Zivilisation angemessen ist», «wie ihn etwa am besten gehen könnte derjenige, der durch das wissenschaftliche Leben des Abendlandes hindurchgeht.»